Vocals abmischen: 6 Tipps wie du Gesang besser im Mix einbettest

Nov 14, 2020

Sitzt deine Stimme nicht richtig im Mix, egal was du probierst?

Das ist ein Problem, dass viele Anfänger haben.

In diesem Artikel zeige ich dir 6 Techniken, mit denen du deine Stimme besser in den Mix einbettest

 

Grundsätzlich heikel: Lead Vocals abmischen

Die Hauptstimme spielt in 90% aller Songs auch die Hauptrolle im Geschehen. Deswegen solltest du immer ein besonderes Augenmerk auf die Lead Vocals haben. 

Sie erzählen die Geschichte des Songs und müssen gut verständlich sein.

Ein Problem dass viele Mischer, insbesondere Anfänger haben, ist, dass sie die Instrumente schon ganz gut zusammen mischen könnten, aber die Stimme nicht richtig "in den Mix bekommen".

Entweder die Stimme sitzt zu weit vor der Band oder sie säuft in zu viel Hall ab.

 

 

Aber mit welchen Mitteln bekommst du überhaupt die Stimme "in den Mix"?

 Ich zeige dir nachfolgend sechs Techniken, mit denen du die Vocals besser mit dem Bandmix verbinden kannst:

 

  • Tipp 1: Der Fader (Lautstärke)
    Klingt banal, ist aber tatsächlich das einfachste Mittel um den Gesang  mehr nach vorne zu holen oder weiter nach hinten zu platzieren (indem du ihn leiser machst)

  • Tipp 2: EQ Bearbeitung
    Wesentlich genauer als mit einem Lautstärkeregler kannst du die Stimme über eine EQ Bearbeitung im Mix platzieren.

    In der Regel sorgt eine Anhebung zwischen 2-5kHz für mehr Sprachverständlichkeit. Außerdem kannst du bei anderen Instrumenten die Frequenzen absenken, die drohen die Stimme zu maskieren.

  • Tipp 3: Kompression
    Dies ist, insbesondere wenn der Sänger sehr dynamisch singt, ein probates Mittel.

    Versuche zunächst mit dem Kompressor die Pegelspitzen abzufangen und dann die Gesamtlautstärke über das Make Up Gain wieder etwas anzuheben.

    In manchen Fällen helfen auch zwei hintereinander geschaltete Kompressoren um den Gesang im Mix mehr nach vorne zu bringen.

    Eine weitere Technik ist die Sidechain Kompression. Mit dieser Technik kannst du z.B eine Gitarrengruppe mit den Vocals triggern. Das bedeutet immer wenn der Sänger singt, werden die Gitarren etwas leiser.

  • Tipp 4: Delay
    Mit dem Haas Effekt, also einem Stereo Delay das links und rechts Zeiteinstellungen von unter 30 ms hat, kannst du die Stimme breiter machen. Gleichzeitig wird sie durch diesen Effekt auch etwas weiter "in den Mix gedrückt".

    Eine andere Möglichkeit ist ein Achtel Mono Delay, das nicht zu offensichtlich eingestellt ist, aber den Sänger durch die Delay Fahne etwas weiter nach hinten rückt.

  • Tipp 5: Hall/ Reverb
    Beim Gesang arbeitet man gern mit zwei Reverbs: Ein eher kürzer eingestelltes Reverb um Räumlichkeit zu erzeugen. Auch damit rückst du die Stimme etwas weiter nach hinten.

    Du kannst auch mit einem zweiten, wesentlich länger eingestellten Hall experimentieren. Achte nur darauf, dass der Gesang nicht im Hall "ersäuft".

  • Tipp 6: Modulationseffekte
    Nicht ganz so oft werden Modulationseffekte wie Flanger oder Chorus eingesetzt, um der Stimme mehr Tiefe zu verleihen.

    Beim Flanger beispielsweise entstehen durch die leicht zeitverzögerte Zweitwiedergabe des Signals Phasenverschiebungen und periodische Auslöschungen, die zu Klangverfärbungen führen.

    Die Stimme wird dadurch "genehmer" und wirkt nicht mehr ganz so präsent. 

    Ein hervorragender Effekt um die Stimme etwas mehr nach hinten zu bringen!

 

Du siehst, es gibt einige Möglichkeiten die Stimme perfekt im Mix zu platzieren. Natürlich funktioniert nicht jede Technik mit jeder Stimme.

Oft hilft es auch zwei Techniken zu kombinieren um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Mit etwas Erfahrung und Rumprobieren helfen dir diese sechs Tipps aber mit Sicherheit beim Vocal Mixing weiter!

👉👉  EQ für Vocals in 5 Schritten perfekt einstellen (PDF als Download)

 

 

 

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