Die größte Frustration bei vielen angehenden Mischern ist, dass sie oft viel zu lange brauchen um einen Mix fertig zu bekommen. Das liegt meist daran, dass sie kein richtiges Konzept haben nach dem sie arbeiten und sich viel zu oft in unwichtigen Details verheddern.
Perfektionismus ist aber auch beim Mischen nicht immer das Maß aller Dinge. Denn Musik ist Geschmacksache. Es ist unmöglich mit einem Song oder eben einem Mix alle zufrieden zu stellen. Deswegen fange ich auch gleich mit dem provokantesten Tipp an:
Gib dich mit 90% zufrieden Ich weiß, dass mir viele hier nicht zustimmen werden. Dennoch bin ich der Überzeugung dass es den perfekten Mix nicht gibt. Mach einfach den Selbsttest. Wenn du einen Mix fertig hast, mit dem du zu 100% zufrieden bist, höre in zwei Wochen nicht an. Wenn du nach dieser Zeit wieder reinhörst werden dir garantiert Sachen auffallen, die du jetzt anders machen würdest. Mach den Test nach einem Monat und einem halben Jahr nochmal.
Auch dann werden dir wieder ganz andere Dinge auffallen, die du jetzt anders mischen würdest. Und selbst wenn du jederzeit zu 100% mit deiner Arbeit zufrieden bist zufrieden bist, sind andere bestimmt anderer Meinung. Dem einen ist der Gesang zu laut, dem anderen das Gitarrensolo zu leise und so weiter. Musik ist Geschmacksache. Du wirst mit deinem Mix niemals en Geschmack von allen treffen. Gib dich deswegen mit 90% zufrieden.
Führe Checklisten Mixing Projekte können sehr groß und komplex sein. Es kann schnell passieren, dass du einen wichtigen Arbeitsschritt vergisst und dich nachher darüber ärgerst. Arbeite deswegen mit Checklisten. So kannst du sicher sein dass du an alle Aufgaben denkst, die du für wichtig hältst und sie helfen dir auch eine gewisse Routine beim Ablauf zu bekommen.
Ich führe auch immer eine Liste darüber wie lange ich gebraucht habe um einen Song zu mischen. So habe ich eine gute Übersicht wo ich gerade stehe und wie lange ich durchschnittlich brauche. Außerdem kann ich so selbst mit mir in Konkurrenz treten undversuchen beim nächsten Mal noch effektiver zu arbeiten.
Kenne deine DAW Wenn du zügig mischen willst, setzt das voraus, dass du dich mit deiner DAW sehr gut auskennst. Mit sehr gut auskennen meine ich aber nicht, dass du sie in und auswendig kennst. Sei auch hier effizient. Konzentriere dich auf die Funktionen, die du für deine Arbeit brauchst und kenn dich dort sehr gut aus. Macht du eher EDM Musik solltest du wissen wie du Loops bearbeiten kannst und dich intensiv mit den Synthesizern deiner DAW beschäftigen.
Nimmst du viel auf solltest du dich mit den Aufnahmebefehlen (z.B. Punch-In) gut auskennen. Machst du Filmmusik, arbeite dich in diesen Bereich ein. Werde zum Experten für den Bereich deiner DAW, der für dich und deine Arbeit wirklich wichtig ist. Ich selbst nutze vielleicht 20% der Möglichkeiten von Logic. Aber dort kenne ich mich richtig gut aus.
Erstelle dir eigene Shortcuts und Navigationsbefehle Wenn du schnell arbeiten möchtest, dann musst du dich in deinem Projekt und deiner DAW auch schnell bewegen können. Eigene Navigationsbefehle können hier wahre Wunder wirken! Lies dich genau ein was deine DAW schon an Navigationsbefehlen mitbringt und erstelle dir auf jeden Fall auch selbst welche.
So kannst du sicher stellen dass du schnell an bestimmte Stellen deines Projekts navigieren kannst und das ist etwas, das du beim Mixing nahezu ununterbrochen tun musst. Du willst einen Abschnitt loopen, das Projekt ab einer bestimmten Region abspielen, schnell zum zweiten Chorus springen usw. Auch Zoom Befehle sind sehr wichtig. Du musst wissen wie du schnell hereinzoomen und wieder herauszoomen kannst, beispielsweise um dir eine Wellenform genauer anzuschauen. Lege dir auch Shortcuts an um schnell zwischen den einzelnen Arbeitsfenstern wie Arrangierfenster, Mixer, Editor, usw. hin -und her schalten zu können.
Hier gibt’s ein Video von mir, in dem ich erkläre, wie du schnell durch dein Projekt navigieren kannst:
In 10 Steps besser abmischen!
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