Es gibt ein paar Möglichkeiten deine Mixe massiv zu verbessern und das Gute daran ist, du musst kein Geld dafür ausgeben. Tatsächlich ist es so, dass die besten Mischtechniken überhaupt kein Geld kosten.
Ich habe heute ein paar Tipps zusammengestellt, die dir eventuel die Entscheidung erleichtern könnten, wenn du wie
der einmal denkst, dass dich von einem guten Mix nur noch dieses eine, teure plug-in trennt.
Bitte deine Freunde für dich zu performen
Besonders wenn du alles selbst einspielst, aufnimmst mischst und evtl. auch noch masterst, kann es vorkommen, dass du zu sehr im eigenen Saft schmorrst und deinen Mix nicht mehr objektiv beurteilen kannst, weil du ihn schon x mal in den unterschiedlichsten Mischverhältnissen durchgegangen bist. Irgendwann kommt der Moment, in dem du den Durchblick verlierst und du fängst an, an deinem Song zu zweifeln und dir komische Fragen zu stellen. Ist der Song wirklich gut? Irgendie kommt mir das Arrangement, dass mir am Anfang so gut gefallen hat, nicht mehr gut vor, in der Bridge sind zu viel Intrumente, die alles zumüllen und der Drumsound gefällt mir irgendwie auch nicht mehr, ob ich lieber die Snare Drum austauschen sollte….usw. Dies sind Anzeichen, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst, du hast dich selbst mit deinem Song überworfen.
Um das zu vermeiden kann es extrem hilfreich sein einen Freund zu fragen ob er einem die Gitarre einspielen, oder eine Bekannte zu bitten dir die Vocals einzusingen, sofern du die Möglichkeit hast. Deine Freunde werden den Song mit anderen Ohren hören als du, ihn etwas anders interpretieren und oft hilfreiche Ratschläge haben wie du etwas interessanter gestalten kannst. Sie können dir helfen Fehler zu entlarfen, dich inspirieren und dir die Möglichkeit geben, wieder etwas mehr objektiven Abstand zu deinem Song zu bekommen. Auf den ersten Blick mag es komplizierter erscheinen, man muss einen Termin finden, die Musiker einweisen lead Sheets erstellen usw. Letztendlich ist es aber eine große Hilfe ein paar neue Ideen zu bekommen und deinen Song aus einem anderemn Winkel anzuschauen bzw. zu hören.
Hör deinen Mix auf verschiedenen Soundsystemen an
Wenn du immer nur vor deinen Monitorboxen im Studio klebst wirst du deinen Mix irgendwann nicht mehr ordentlich beurteilen können. Darüberhinaus ist es gerade bei uns Homerecordlern so, dass wir nicht unbedingt die optimale Abhörsituation haben. Deswegen ist es immens wichtig deinen Mix auch mal über deinen mp3 player, über die kleine Audioanlage in der Küche oder auch im Auto zu hören. Dein Abhörraum, sofern er nicht professionell ausgemessen un eingerichtetist, lügt dich nämlich an. Du wirst schnell merken, dass dein Mix über unterschieliche Soundanlagen sehr unterschiedlich klingt. Für mich persönlich ist übrigens die kleine Küchenklitsche die wichtigste Referenz. Wenn mein Mix dort nicht gut klingt, versuche ich in jedem Fall noch einmal nachzubessern.
Vermeide Dogmen
Unser Hobby (oder dein Beruf, wenn du dich glücklich schätzen darfst) ist voll von teils geradezu fanatisch vorgetragenen Überzeugungen, “analog klingt immer besser als digital, verwende niemals zwei Kompressoren für den Gesang, um wirklich pro zu sein brauchst du dieses oder jenes Hallgerät, für einen fetten Gitarrensound musst du Gitarren zwingend doppeln usw….” Das ist alles Quatsch.Kauf dir nicht irgendwelche teuren plug-ins nur weil die alles verwenden und wende keine Technik an weil “das die Profis auch so machen”. Deine beiden wichtigsten Ratgeber befinden sich links und rechts an deinem Kopf. Sie sind deine wichtigeste Referenz. Und wenn du einen wirklich guten Tipp von einem Progi willst, dann halte es wie die Mix-Legende Bruce Swedien: “Wenn es gut klingt ist es gut”. Egal was für Gear oder Techniken du benutzt hast…
Lösche und mute gnadenlos
Als Musiker sind wir und unsere Egos manchmal ziemlich nervig. Da wir nun unter viel Zeiteinsatz und Herzblut jedes Instrument eingespielt haben wollen wir auch jedes instrument an jedem Part des Songs hören.Aber viele virtuos eingespielte Instrumentalparts und ein guter Mix gehören nicht unbedingt zusammen. Deswegen: Höre genau zu welcher Part deines Songs welche Instrumentierung braucht. Benutze oft den Mute-Button, du wirst schnell feststellen, dass weniger oft mehr ist und dass eine sparsamere Instrumentierung z.B. dem Gesang viel mehr Raum gibt, als wenn er den ganzen Song über mit zig Instrumenten um Aufmerksamkeit kämpfen muss. Deswegen, sei gnadenlos beim löschen und muten. In den meisten Fällen führt eine Überinstrumentierung zu einem undefinierbaren Soundbrei. Und Sounbrei klang noch nie gut…
Über deine Parts, bevor du aufnimmst
Ich habe oft gesehen dass Leute ihre Instrumente aufnehmen, obwohl sie noch gar nicht genau wissen was sie eigentlich spielen wollen oder ihr Solo noch nicht einwandfrei beherrschen. Am Ende kommen dann meist ziemlich zusammenge”punch”te Takes heraus, die mit einer flüssigen sauberen Performance nicht viel gemein haben. Klar, üben kostst ersta mal Zeit, du hast allerdings in der Aufnahmesituation den Vorteil, dass du deinen Part weitestgehend fehlerfrei überzeugend in die Kiste haust und das merkt man später deutlich.
Benutze Referenzsongs
Ich weiß, es kann frustrierend sein einen Mix fertig zu haben und dann zum Vergelichen einen professionellen Mix seines Lieblingssongs anzuhören. Man ist frustriert und merkt, verglichen mit meinem meinem Lieblingssong auf der CD klingt mein Mix wie Müll. Du bist frustriert und möchtest am liebsten alles hinschmeissen. Ist mir selbst oft genug passiert. Dennoch ist es wichtig Referenztracks von Profis anzuhören. Setz dih mal hin und höre dir ganz bewust einen Song an, der dir gut gefällt. Warum gefällt er dir, welches Element zieht deine Aufmerksamkeit auf sich, wie ist der Mixer mit dem Hall umgegangen, wie hat er die einzelnen Elemente gepannt usw. Ich mache mir beim Referenzhören oft Notizen was mir aufgefallen ist oder gut gefallen hat, die ich dann später nochmal durchschauen kann. So lernst du Stück für Stück warum prosessionelle Mixe anders klingen als deine und an was für Stellschrauben du drehen musst um deinen Lieblingsmixen beim nächsten Mal ein Stück näher zu kommen.
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