In diesem Artikel gebe ich dir 7 Tipps wie du ein Problem beheben kannst, das fast alle Songwriter haben: Sie bekommen einfach keine Songs fertig!
Gehen wir zunächst mal auf die wichtigsten Gründe für dieses Problem ein:
Warum hast du Probleme deine Songs fertig zu bekommen?
Ich denke es gibt hauptsächlich drei Gründe, die dich daran hindern deine Produktionen fertig zu machen:
Vielleicht hast du eines dieser Probleme, vielleicht auch eine Kombination aus mehreren.
Deswegen rate ich dir pragamatisch an die Sache heran zu gehen und dich selbst ehrlich zu fragen:
"Warum bekomme ich meine Songs nie fertig?"
Bei mir persönlich trifft oft der dritte Punkt zu: Wenn ich einen Song fertig habe denke ich er ist nicht gut genug oder hat zu viele Schwächen.
Falls das auf dich auch zutrifft, hier ein kleiner Trick, der mit weitergeholfen hat:
Klick dich einfach mal durch irgendwelche Songs auf Spotify oder Soundcloud. Du wirst schnell feststellen dass dort unglaublich viele wirklich grottenschlechte Songs veröffentlicht werden. Vielleicht ist dein Song also gar nicht so übel?
Meines Erachtens gibt es beim Songwriting hier eine Regel, die du beachten solltest:
"Quantität wird zu Qualität führen"
Ich weiß, das klingt erst mal schräg, aber tatsächlich ist gute Songs schreiben auch viel Übungssache. Je mehr du schreibst, desto mehr Erfahrung wirst du sammeln.
Komiker überlegen sich oft über hundert Witze für ihre Show und am Ende schaffen es einer- oder zwei davon tatsächlich ins Programm.
Ich will nicht sagen dass du hundert Songs schreiben musst, damit ein guter dabei ist, aber versuche einfach die Tatsache zu akzeptieren dass nicht jeder Song, den du schreibst, so gut ist, dass du ihn veröffentlich oder auf ein Album packen kannst.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Techniken und Mindsets, die dir tatsächlich dabei helfen deine Produktionen zeitnah fertig zu bekommen!
7 Tipps wie du deine Songideen in komplette Produktionen verwandelst
Tip #1: Lass`die DAW aus!
Es klingt irre, aber es ist so! Um einen guten Song zu schreiben brauchst du erstmal einen guten Text, eine gute Hookline und die passenden Akkordabfolgen. Für keine dieser drei wichtigen Punkte brauchst du eine Musikproduktionssoftware.
Im Gegenteil: eine DAW wird deinen kreativen Prozess mit ziemlicher Sicherheit verlangsamen! Warum? Weil du sehr schnell abgelenkt wirst, dich durch Synthesizer Presets klickst "um am Sound zu schrauben" noch bevor du überhaupt alle Songteile fertig hast.
Und schon arbeitest du nicht mehr an deinem Song, sondern verthedderst dich in völlig unnötigen Details!
Glaube mir: Ein guter Songwriter kann mit seiner Gitarre oder seinem Piano 95% eines Songs schreiben. Alles andere wie Arranging und Mixing kommt erst später.
Tipp #2: Gib dich mit 90% zufrieden
Eine Eigenschaft, die ich bei vielen Songwritern sehe ist, dass sie Perfektionisten sind. Sei bitte kein Perfektionist! Perfektionisten bekommen nie etwas fertig, weil nichts gut genug ist.
Sie schrauben ewig an Intros, Songparts und Übergängen, nur um festzustellen dass nichts gut genug ist.
Sie bezahlen womöglich Texter und Musiker, mit deren Arbeit sie dann auch unzufrieden sind und haben am Ende 20 halbfertige Songs in der Schublade liegen, die vielleicht Potential haben, die aber niemand jemals hören wird.
Es gilt immer noch die Regel: "Something is better than nothing"
Tipp #3: Mach nicht alles alleine
Top Produzenten wie Max Martin, der in den vergangen 30 Jahren 20 Nummer eins Hits geschrieben hat, arbeiten nie alleine, sondern immer im Team.
Deswegen: Suche dir Mitstreiter, um gemeinsam an Songs zu arbeiten. Für eine perfekte Produktion brauchst du viele Bausteine:
Du siehst schon, das ist richtig viel Arbeit und alleine wirst du das kaum hinbekommen.
Stell` dir also selbst die Frage: Wo sind deine Stärken beim Songs produzieren und was solltest du eher aus der Hand geben?
Wenn du versuchst alles selbst zu machen, wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.
Tipp #4: Setze dir Deadlines
Über dieses Thema spreche ich auch oft wenn es ums Abmischen von Songs geht: Ein positiver, zeitlicher Druck, den du dir selber setzt, kann Wunder wirken.
Ich weiß, es gibt tausend verschiedene Ratschläge über richtiges Zeitmanagement, aber was das Songs schreiben betrifft möchte ich dir diesbezüglich drei Tipps geben:
Tipp #5: Hol dir eine zweite Meinung
Oft ist es beim Song schreiben so, dass du zwar das Potenzial deines Songs erahnst, aber nicht ganz sicher bist wie du ihm noch das gewisse Etwas verleihst.
In diesem Fall ist es kein Fehler jemandem anderes zu fragen was er von deinem (unfertigen) Song hält. Natürlich kann es nervenaufreibend jemanden einen Song zu zeigen und zu hoffen dass er gut ankommt.
Aber ist es nicht auch besser schon zu diesem Zeitpunkt ein konstruktives Feedback zu bekommen, als später, wenn du eventuell schon Geld ausgegeben hast, um den Song mischen und mastern zu lassen?
Zum Thema "Zweitmeinung einholen" gebe ich dir noch einen wichtigen Tipp:
-Spiele deinen Song gerne einer Person, die du magst (und die nicht unbedingt etwas von Songwriting versteht) vor.
-Spiele sie deinem musikalischen Mentor oder deine Fanbase vor, wenn du eine hast.
Aber: Stelle deine Songidee niemals in öffentliche Gruppen oder Foren!
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass sich dort miese Kommentare von anonymen Hatern und gutgemeinte Verbesserungsvorschläge von "Leuten, die schon länger im Business tätig sind" in ungefähr die Waage halten.
Eher selten bekommst du auf diesen Plattformen wirklich konstruktive Kritik und wertvolles Feedback.
Spott und Häme für einen Song zu bekommen, in dem dein Herzblut steckt, bremst dich in dessen Fertigstellung eher aus, als dass es dich weiterbringt.
Tipp #6: De-konstruiere Titel, die dir gefallen
Das ist eine Möglichkeit, die dir beim Songwriting erst längerfristig weiterhilft. Trotzdem möchte ich sie nicht unerwähnt lassen, da sie extrem effektiv ist.
Suche dir Titel heraus, die dir sehr gut gefallen und analysiere deren Songstruktur.
Der Trick dabei ist, den Song analytisch zu hören und dir Notizen zu machen anstatt dazu abzufeiern.
Stell dir dabei folgende Fragen:
Je öfter du gute Songs anhörst, desto mehr wirst du die Regeln verstehen, nach denen sie aufgebaut sind.
Damit lernst du wichtige Techniken, die du ausprobieren kannst, wenn du an einem bestimmten Songpart feststeckst.
Tipp #7: Fange nicht zu früh mit der "Songproduktion" an
Wenn du selber Songs schreibst, kennst du bestimmt den magischen Moment wenn du vor deiner DAW sitzt und den Song, den du auf deiner Gitarre geschrieben hast als volles Band Arrangement hörst.
Das macht natürlich viel mehr Spass als Akkordabfolgen aus Songs herauszuhören oder nach Wörtern zu suchen, die sich auf andere Wörter reimen wenn du einen Songtext schreibst.
Aber wenn du zu früh anfängst an der Musikproduktion herumzudaddeln, also andere Sounds auszuprobieren oder Effekte auf einzelne Instrumente zu legen, noch bevor dein Song richtig fertig ist, kann es sein dass du dir deine harte Arbeit vermasselst.
Denke daran: Songwriting ist immer auch ein Lauf gegen die Zeit. Je länger du an einem Song arbeitest, desto eher verlierst du den neutralen Blick darauf und die Freude daran etwas Neues auszuprobieren.
Und damit kommen wir wieder zu Punkt eins zurück: Schreibe deine Songs nicht am Computer, sondern mit deinem Instrument.
Wie du siehst gibt es viele Stellschrauben, an denen du drehen kannst wenn du deine Songs nie fertig bekommst.
Jetzt würde mich natürlich noch deine Meinung interessieren:
Kämpfst du auch oft damit Projekte fertig zu bekommen, und wenn ja, welchen Tipp wirst du als erstes anwenden um deinen nächsten Titel tatsächlich auch zur Veröffentlichung zu bringen? Schreibe mir gerne in die Kommentare!
Falls du Songwriter oder Produzent bist, hilft dir sicher auch mein PDF "Tipps für deine Musikproduktion" weiter.
Dort erkläre ich dir welche DAW am Besten zu dir passt, wo du im Netz Mitmusiker findest und Webseiten, die dir beim Texte schreiben weiterhelfen.
Alles Gute und viel Erfolg wünsche ich dir für deinen nächsten Song!
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