Bestimmt hast du schon die Begriffe VCA, FET oder Opto Kompressor gehört. Diese Begriffe erklären verschiedene Kompressortypen.
Aber was bedeuten diese Bezeichnungen und welcher Kompressor ist für welche Aufgabe am Besten?
Die meisten modernen Kompressor Plugins emulieren die verschiedenen elektronischen Schaltkreise älterer Hardware Kompressoren.
In diesem Artikel gebe ich dir einen kurzen Überblick über die Unterschiede der einzelnen Kompressortypen und wie du sie einsetzen kannst.
FET Kompressoren (z.B. Urei 1176)
FET steht für Feld Effekt Transistor, der bei diesem Kompressor eingesetzt wurde, um die Lautstärke zu regeln. FET Kompressoren zeichnen sich durch sehr schnelle Attack- und Release Zeiten aus.
Deswegen eignen sie sich sehr gut für perkussives, transientenreiches (aggressives) Material wie Schlagzeug, Rap Vocals und Funk Gitarren.
FET Kompressoren haben viel Eigencharakter und färben das mit ihnen bearbeitete Audiomaterial deswegen klanglich stark ein.
Auf dem Mixbus solltest du deswegen besser keinen FET Kompressor einsetzen.
VCA Kompressoren (z.B. dvx 160 oder SSL Bus Kompressor)
VCA steht für Voltage Controlled Amplifier. Der spannungsgesteuerte Verstärker Schaltkreis kommt aus der Technologie der Achtziger.
VCA Kompressoren sind nicht ganz so druckvoll, können dem Signal aber Wärme hinzufügen. VCA Kompressoren reagieren nicht ganz so schnell und sind dafür eher für Flächensounds, Streicher akustische Gitarren.
VCA Kompressoren eignen sich auch sehr gut für tieffrequentes Material wie zum Beispiel Bass. Außerdem eignen sich VCA Kompressoren sehr gut für Mix Bus Kompression.
Optische Kompressoren (z.B. LA-2A)
Optische Kompressoren verwandeln mit Hilfe einer Glühbirne und einer Fotozelle Elektrizität in Licht und dann wieder zurück in Elektrizität.
Diese Zeitverzögerung zwischen Glühbirne und Fotozelle sind der Grund warum sie relativ langsame Attack und Release Zeiten haben.
Am Besten setzt du einen optischen Kompressor bei Material ein, dass nicht transientenreich ist. Optische Kompressoren klingen sehr, weich, warm und rund. Sie eignen sich daher sehr gut für Gesang und unversehrte Gitarren. V
orsichtig solltest du mit dem Einsatz von optischen Kompressoren bei tieffrequentem Material sein, da er dort gerne anfängt zu pumpen.
Digitale Kompressoren, die keine analoge Hardware emulieren
Es gibt inzwischen auch sehr viele, rein digitale Kompressor Modelle, keine keine analoge Hardware simulieren oder eine Hybrid Version sind ( zum Beispiel Waves H Comp).
Diese Kompression haben meist wesentlich mehr Einstellungsmöglichkeiten als Hardware Kompressoren. Der Nachteil bei rein digitalen Kompressoren ist allerdings, dass sie oftmals auch nicht sonderlich gut klingen.
Jeder der einzelnen Kompressortypen hat seine individuellen Klang- und Kompressionseigenschaften.
Das bedeutet auch, dass Einstellungen, die beim einen Kompressor zum Beispiel auf die Lead Vocals perfekt gepasst haben, beim anderen nicht das gewünschte Ergebnis erzielen.
Zum Schluss sei noch erwähnt dass es beim Einsatz von Kompressoren, wie immer beim Mixing, keine Regeln gibt.
Probiere selbst unterschiedliche Kompressortypen auf unterschiedliche Soundquellen aus, und entscheide dann was für dich am Besten passt.
Nur diesen Tipp möchte ich dir dafür mitgeben: Benutze nicht zu viele Kompressoren in deinem Mix Projekt. D
as kostet dich nur Zeit und nerven. Entscheide dich für zwei und setzte diese hauptsächlich ein.
Welchen Kompressor benutzt du am Liebsten?
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