Haha, ich weilß, die meisten von euch werden jetzt mit den Augen rollen weil es schon x andere Seiten und Blogs gibt, in denen erkläret wird wie ein Kompressor funktioniert. Allerdings haben die meisten dieser Tutorials eines gemeinsam. Sie sind überhaupt nicht praxisbezogen.
Ich selbst habe mir, als ich mit dem homerecorden angefangen habe viele solcher Tutorials durchgelesen. Da wird werden Schlagwörter wie Threshold, Ratio, Gain, Attack und Release erklärt und was man mit den einzelnen Parametern alles machen kann und was man auf jeden Fall vermeiden sollte und so weiter.
Das Problem mit diesen Tutorial begann bei mir dann immer damit, dass ich vor meiner DAW sass, ein Kompressor plug-in öffnete und mir dachte “Gut, jetzt weiß ich ja wofür die ganzen Parameter gut sind, also legen wir los.
Aber dann……wurde mir klar, dass ich gar nicht wusste in welcher Reihenfolge ich loslegen sollte. Mit welcher Einstellung fängt man eigentlich an und in welcher Reihenfogle geht man dann weiter vor? Tatsächlich fehlt bei den meisten diese Erklärungen der parktische Bezug. Den möchte ich in diesem Beitrag möglichst herstellen, indem wir einfach von vorne anfangen.
Also…du sitzt vor deinem Mix, lädst dir ein Kompressor plug-in deiner Wahl in den Kanalzug und dann erscheint sowas (oder sowas ähnliches) wie im angefügten Bild.
Okay, nehmen wir also an du hast den Kompressor in den Kanalzug deiner Gesangsaufnahme geladen. Dann suchst du jetzt möglichst die lauteste Stelle deiner Gesangsspur, lässt die im Loop laufen und fängst jetzt an die einzelnen Parameter in der folgenden Reihenfolge einzustellen:
Schritt 1:
Die Threshold einstellen Läuft deine Tonspur noch im Loop? Achtung, jetzt wird`s spannend! Durch die nächste Einstellung wirst du deutlich merken was der Kompressor macht. Ziehe oder drehe jetzt den Threshold-Regler in den negativen Bereich herunter. Jetzt solltest du eine deutliche klangliche Veränderung deines Audiomaterials feststellen. Die meisten Kompressoren verfügen über eine Geain-Reduktion-Anzeige, das ist der Zeiger, der so aufgeregt hin- und her rast. Je weiter du die Threshold nach unten ziehst, desto größere Wege legt er zurück. Versuche jetzt mal über den Threshold-Regler eine durchschnittliche Gain Reduction von ca. 3-6dB zu erreichen (Der Zeiger in deinem VU-Meter sollte sich also ungefähr in diesem Bereich bewegen).
Schritt 2 :
Einen Ratio-Wert einstellen: Damit du ein Gefühl dafür bekommst wie der Kompressor arbeitet, solltest du mit einem moderaten Ratio-Wert beginnen. Ein guter Anfangswert ist hier 3:1.
Schritt 3:
Attack und Release einstellen Für die beiden Zeitparameter gilt dasselbe wie für den Ratio-Wert. Auch hier nehmen wir erst einmal moderate Einstellungen. Eine Attack Zeit von ca. 50ms und eine Release-Zeit von ca. 300ms ist hier eine gute Wahl.
Schritt 4:
Attack- und Release Zeiten fein einstellen Hierfür ist es sehr schwierig allgemeingültige Angaben zu machen. Kann sein dass du mit den gewählten Einstellungen schon zurechtkommt und nichts mehr machen musst, evetntuell musst du aber auch noch etwas nachjustieren. Am besten ist es mit den Reglern ein wenig herum zu spielen,mal sehr kurze Attack und sehr lange Release Zeiten zu wählen und umgekehrt. Die Attackzeit legt fest wann der Kompressor nach Beginn des Audiosignals anfängt zu Komprimieren, die Release-Zeit bestimmt ab welchem Zeitpunkt der Kompressor wieder zurückregelt. Generell kann man sagen, dass die Attack-Zeit so eingestellt werden sollte, dass sie den ersten Impuls (Transient) des Audiosignals gerade noch passieren lässt bevor der Kompressor zurückregelt.Die Release-Zeit sollte so eingestellt werden, dass der Vorgang des Zurückregelns noch vor dem nächsten Schlag oder Impuls beendet sein sollte. Die beste Referenz sind hier aber , wie immer beim Mischen, eure Ohren.
Schritt 5:
Gain einstellen Habt ihr alle anderen Parameter des Kompressors so eingestellt, dass ihr mit dem Ergebnis zufrieden seit, kommt das Gain oder Make-up Gain an die Reihe. Da ihr euer Ausgangssignal durch die Kompression nun mehr oder weniger stark vermindert, also “zusammengepresst”, habt, könnt ihr nun das komprimierte Signal insgesamt wieder in der Lautstärke wieder soweit anheben, dass die lautesten Sigbale wieder den gelichen dB-Wert haben wie vor der Kompression. Das Ergebnis ist dann ein insgesamt lauteres, aber gleichmäßigeres Signal.
Schaut euch auch mein Video Tutorial zu den Grundlagen des Kompressors an:
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