Warum wir Effekte in der Musikproduktion habe ich im letzten Beitrag ausführlich erklärt. Wir können unseren Mix durch Zuhilfenahme von Effekten interessanter gestalten, wir können ihm räumliche Tiefe und Breite geben und wir können den Mix größer und fetter erscheinen lassen.
Wir beginnen mit dem wahrscheinlich wichtigsten Vertreter dieser Gattung: Dem Hallgerät. Um zu verstehen wie man mit einem Hallgerät arbeitet, muss man erst einmal verstehen wie der Schallverlauf überhaupt entsteht.
Dieser entwickelt sich in drei Stufen: Nachdem der Schallimpuls stattgefunden hat hören wir zunächst den Direktschall,also das unmittelbare Schallereignis, g
leich darauf folgen die Ersten Reflexionen (early reflections), d.h. der Schall trifft souzusagen auf die Hindernisse seiner Umgebung, die early reflections prägen somit unsere räunliche Wahrnehmung, also wie groß der Raum, Platz etc ist, in dem das Schallereignis sattfindet, zum Schluss folgt dann die eigentliche Halldauer oder der Nachhall. Wie sich der Nachhall genau gestaltet hängt wiederum stark von der Größe des Raumes und vor allem auch der Beschaffung der Oberfläche dieses Raumes oder Ortes ab.
Mit unserem Hallgerät können wir diesen Schallverlauf und die dazugehörige Räumlichkeit nun künstlich erzeugen und darüberhinaus
noch an ziemlich vielen Feinheiten diesbezüglich runfummeln. Ein Hallgerät wird meist als Send-Effekt über einen Aux-Kanal dem eigentlichen Sigbal hinzugemischt und sieht so oder so ähnlich aus:
Nun zu den Parametern und deren Wirkung im einzelnen:
Early Reflections: Hier könnt ihr vor allem Einfluss auf die räumliche Wahrnehmung des Hörers nehmen. In dem oben abgebildeten Hallgerät kann man z.B. die Größe und Form des Raumes bestimmen. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit mit diesen Parametern Klangräume zu schaffen, die es so in der Realität gar nicht gibt.
Nachhallzeit: DieNachhallzeit ist im Prinzip selbsterklärend. Hier kann man über die Zeiteinstellung in Millisekunden festlegen wie lange der hall braucht, bis er ausgeklungen ist.
Halldichte: ( Density, Diffusion) Über diese Parameter kann man den zeitlichen Abstand innerhalb der Reflexionen der Hallfahne einstellen. In einem kleineren Raum treffen diese sehr schnell aufeinander in einem größeren Raum ist es genau umgekehrt.
Pre-Delay: (Vorverzögerung) Das Pre-Delay ist die Zeit in Millisekunden, die zwischen dem Eintreffen des Direktschalls und dem Einsetzen der eigentlichen Hallfahne vergeht. Es formt damit auch den Eindruck der Entfernung zum eigentlichen Schallimpuls. Achtung verwirrend: Ein Signal mit kurzem Pre-Delay wirkt wie ein Schallereignis in weiter Entfernung, während ein Signal mit langem Pre-Delay dem Hörer eher den Eindruck eines nahen Schallereignisses vermittelt.
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