Die bittere Wahrheit über Aufnahmen im Homerecording Studio

Oct 26, 2018

In diesem Artikel will ich dir zeigen warum es in professioneller Aufnahme- und Abhörumgebung wesentlich einfacher ist Musikproduktionen zu machen und wie du trotzdem das Beste aus deinen Homerecording Aufnahmen herausholen kannst.

Geht es dir oft auch so? Du schaust dir ein Video Tutorial eines Top Mischers an und bist fasziniert mit welcher Leichtigkeit er einen Song mischst? Wie er ausgefuchste Effekte auf seine Vocals einsetzt, dass sie fantastisch klingen und innerhalb von Minuten einen transparenten, druckvollen Drumsound zaubert?

Und wenn du dich dann hochmotiviert an dein eigenes Projekt setzt klappt es auf einmal nicht so gut mit dem Abmischen, weil die Vocals dumpf klingen oder viel Raumanteil haben und du mit viel Verstärkerrauschen oder Knacksen auf den Gitarrenaufnahmen zu kämpfen hast?

Und was bei dem Top Mischer einfach und aussah und scheinbar mühelos funktioniert hat will bei dir einfach nicht klappen weil du viel Zeit darauf verwenden musst deine Audiospuren ordentlich aufzubereiten?

Bleib locker, das geht vielen anderen in ihren Projektstudios genauso. Der internationale Top Mischer hat gegenüber dir nämlich ein paar entscheidende Vorteile:

  • Er kann mit Spuren arbeiten, die in perfekt eingerichteten Aufnahmeräumen entstanden sind
  • Top-Musiker haben die Spuren mit wenig Fehlern oder Timingschwankungen eingespielt
  • Die Songs, die er abmischt sind von vorne herein schon gut arrangiert
  • Er kann in einer professionellen Abhörumgebung arbeiten

All das sind Voraussetzungen, die du in deinem kleinen Homestudio nicht hast. Von daher hast du wesentlich schwierigere Vorraussetzungen um einen Top-Mix hinzubekommen.

Aber es gibt Mittel und Wege um deine Grundvoraussetzungen zu verbessern ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen. Diese möchte ich dir im Folgenden aufzeigen:

 

  • Verbessere deine Abhörumgebung so gut wie möglich
    Es ist sehr schwer ein kleines Arbeitszimmer oder einen Hobbyraum akustisch in einen perfekten Abhörraum umzuwandeln. Du kannst aber zumindest darauf achten dass du den Klang so gut wie möglich trocken bekommst. Hierbei hilft es oftmals schon glatte, stark reflektierende Flächen wie Fenster oder Wände mit einer Decke abzuhängen.
  • Höre dein Projekt möglichst leise ab
    Im Homestudio wird oft der Fehler gemacht dass zu laut abgehört wird. Das Problem dabei ist, dass dein Raum dich anlügt. Du wirst versuchen deinen Mix so anzupassen dass er (in deinem schlecht optimierten) Raum gut klingt. Die Chance dass dein Mix dann auf einer anderen Abhörquelle auseinanderfällt ist somit groß. Versuche also immer in moderater Lautstärke zu mischen. Denn je leiser du deinen Mix abhörst, desto weniger Raumanteile hörst du. Misch auch immer wieder mal mit Kopfhörer. Der hat den Vorteil, dass er die Raumanteile komplett eliminiert und du deinen Mix tatsächlich auch mal trocken abhören kannst.
  • Verwende viel Zeit auf das Editing
    Beim Homerecording haben wir es oft mit Spuren zu tun, die nicht unter optimalen Aufnahmebedingungen eingespielt wurden. Umso wichtiger ist es deshalb, deine Spuren sauber zu editieren. Höre dir also alle Spuren einzelnen und prüfe wo es Probleme gibt. Wichtig ist hierbei insbesondere die Vocalspuren richtig zu editieren und unerwünschte Nebengeräusche zu eliminieren.
  • Überprüfe dein Projekt auf Timingprobleme
    Nur wenige Mischer im Homerecording Bereich haben Spuren vorliegen, die von Top-Musikern eingespielt worden sind. Viel eher kommt es vor, dass hier und da ein Instrument etwas wacklig eingespielt ist und vor, beziehungsweise nach dem Groove spielt. Deswegen solltest du Timingprobleme korrigieren, denn diese entscheiden unter anderem ob dein Mix nachher tight und knackig klingt oder ob der ganze Song wackelt wie ein Kuhschwanz und keinen richtigen Druck hat.
  • Wenn nichts mehr zu retten ist: Tausche unbrauchbare Spuren aus
    Teilweise kommt es auch vor dass eine Spur schlichtweg unbrauchbar ist. Das kann  der Fall sein wenn die einzelnen Mikrofone bei der Drum Aufnahme zu viel Übersprechenden haben. Hast du beispielsweise eine Snare Drum Spur auf der viel zu viel Hi-Hat oder andere Instrumente mit aufgenommen wurden kann es sein dass du sie einfach nicht ordentlich mischen kannst oder unfassbare Verrenkungen über den EQ vornehmen musst nur um am Ende trotzdem ein unbefriedigendes Ergebnis zu haben. In diesem Fall ist es besser die Snare Drum gegen ein Sample auszutauschen oder zumindest ein hochwertiges Sample dazu zu mischen. Das kann allerdings eine heikle Angelegenheit werden.

    Was du dabei beachten musst und wie es funktionieren kann zeige ich dir im heutigen Video:

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