Für meinen letzten Mix habe ich rund ein drittel weniger Zeit gebraucht als sonst. Warum? Bin ich schneller geworden? Hatte der Mix nur 12 Spuren? Waren die drums schon zusammengemischt? Nein, nichts von dem. Der einfach Trick war, ich habe nur halb so viel plug-ins verwendet wie sonst.
Wie fangen wir üblicherweise an zu Mischen? Es gibt verschiedene Wege, die einen fangen an die trockenen Spuren erst einmal in eine ungefähre Balance zu bekommen, andere nehmen sich zuerst das Schlagzeug vor und wieder andere fangen grundsätzlich immer mit dem Gesang an und dann geht`s auch schon los:
Wir fangen an plug-ins in unsere Kanalzüge zu laden,erst mal einen Channel EQ, aber welchen nur, einer von den dreien, die ich mit meiner DAW mitgeliefert bekommen habe oder einer von den drei Freeware Tools, die mein Kunpel mir empfohlen hat, mal sehen, probieren wir einfach alle kurz durch, kann man ja später wieder ändern, dann den Kompressor, Mist drei hab ich auf meiner DAW und dann nochmal drei weitere, die ich mir gekauft habe, da fällt mir auf , dass ich einen davon ja noch nie verwendet habe, also nehmen wir den, gut, aber bei dem ist das Interface ja so verwirrend, also mal kurz in die Bedienungsanleitung schauen, oh man, die gibt`s ja nur auf Englisch, such ich lieber schnell ein youtube Tutorial auf Detusch usw. usw. usw…
Versteht ihr was ich meine? In der Zeit, in der wir unsere endlose plug-in Liste`n durchscrollen um herauszufinden welches wir gerne hätten, hätten wir mit EINEM plug-in, das iwr gut kennen, von dem wir wissen dass es gut klingt und mit dessen Interface wir gut zurecht kommen, schon längst die Aufgabe erledigt wegen der wir unsere Liste eigentlich geöffnet haben.Erstens mal ist das “plug-in-surfing” grandiose Zeitverschwendung und zweitens konzentrieren wir uns dadurch auf die komplett falsche Aufgabe: Nämlich wie das plug-in klingt. Die Aufgabe ist aber nicht heruszufinden wie ein bestimmtes Komopressor plug-in klingt, sondern wie die trockene Bass-Drum klingt und was sie braucht, damit sie besser klingt.
Die Frage ist jetzt weviele plug-ins brauchen wir eigentlich? Die Antwort ist: 5. EQ, Kompressor, Hall, Delay und evtl ein Saturation plug-in. Diese erledigen ungefähr 80% der Mix Arbeit. Wer mit diesen 5 plug-ins keinen guten Mix hinbekommt hat kein Equipment Problem, das Problem ist dann, dass er/sie einfach (noch) nicht gut genug ist.
Das bedeutet nicht, dass wir alle plug-ins herauswerfen sollten, die wir haben, aber es gibt einen simplen Trick, den ich bei meinem letzten Mix angewendet habe: Ich habe jeweils nur EIN Kompressor plug-in verwendet, auf jeder Spur den gleichen EQ und mit nur einem Reverb gearbeitet. Die Vorteile sind enorm. Anstatt sich eine halbe Stunde lang durch alle EQ`s zu fummelm, die ich zur Verfügung hatte, habe ich überall immer den gleichen reingeladen und sofort mit der Arbeit losgelegt, das selbe mit dem Kompressor. Ich habe plu-ins gewählt deren Klang ich mag und die für mich einfach zu bedienen sind, ich habe besser verstanden wie sie funktionieren und konnte dann natürlich auch immer schneller mit ihnen arbeiten. Ich war auf die wesentliche Aufgabe fokussiert: Mit DIESEM Kompressor und DIESEM EQ der jeweiligen Spur zu mehr Durchsetzungskraft oder was auch immer zu verhelfen. Mischen kann so entspannt und effektiv sein.
Probiert es aus: Benutzt für euren nächsten Mix EINEN Kompressor, EINEN EQ, EINEN Hall, EIN Delay usw. Ihr werdet staunen wie schnell ihr seid und wie stressfrei dieses Arbeiten ist…..
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