Wenn du dir Videos zum Thema Mixing anschaust, siehst du meistens Tutorials, in denen dir erklärt wird wie Plugins wie Kompressoren, EQ, Hall oder Delay richtig eingesetzt werden.
Kaum jemand erklärt dir aber nach welchem System du vorgehen oder welchen Arbeitsschritt du wann machen solltest.
Deswegen möchte ich dir in diesem Artikel ein paar Tipps geben, wie du die wichtigste Mixing Phase am Besten meistern kannst.
Die wichtigste Phase beim Abmischen sind die ersten 30-45 Minuten
Warum ist das so?
In dieser Phase baust du das Grundgerüst für deinen zukünftigen Mix. Du bringst ein Chaos von verschiedenen Einzelspuren in die richtige Balance.
Und Balance ist hier ein gutes Stichwort, denn nichts anderes ist Mixing im Prinzip: Das Ausbalancieren einzelner zuvor aufgenommener Tracks. Du legst also fest wie laut welche Spur sein soll und wo sie im Stereofeld ihren Platz hat.
Wie gut du diese Phase meisterst, hat großen Einfluss darauf wie gut dein Mix später tatsächlich wird.
Hier ein paar Tipps wie du diese Phase optimal hinbekommst:
Warum sind diese Tipps so wichtig ?
Abmischen ist grundsätzlich immer auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Unsere Ohren ermüden relativ schnell. Je länger du mischst, desto mehr verlierst du die Objektivität deinem Mix gegenüber.
Deswegen ist gerade diese erste Phase so wichtig, weil deine Ohren noch frisch und ausgeruht sind. Das solltest du nutzen, um wichtige Entscheidungen für deinen Mix zu treffen.
Mische in konzentrischen Kreisen
Eine weitere Technik, die viele erfolgreiche Mixing Engineers zu Beginn des Mixing Prozesses anwenden ist das Mischen in konzentrischen Kreisen.
Das bedeutet, dass du zu Beginn deines Mixings ruhig extreme Einstellungen ausprobieren kannst.
Mach zum Beispiel ein Instrument extrem laut, um besser zu hören wie es sich im Gesamtmix verhält. Panne ein Element extrem nach links und dann extrem nach rechts, um herauszufinden an welchem Platz im Stereofeld es sich besser einbetten lässt.
Hilfreich, um Zeit zu sparen ist hierbei auch das sogenannte LCR Paning (Left, Center, Right Paning) bei dem du die einzelnen Spuren entweder nur ganz weit rechts, ganz weit links oder in die Mitte das Stereofeldes platzierst.
Das spart Zeit und hält dich davon ab an minimalistischen Paning Einstellungen herum zu experimentieren. Feineinstellungen beim Paning kannst du später immer noch vornehmen.
Diese Technik kannst du dann im Verlauf des ganzen Mixer anwenden. Probiere erst extreme Einstellungen bei Kompressoren, EQ und anderen Effekten aus. Je weiter dein Mix fortschreitet sollten die Bearbeitungsschritte dann immer kleiner oder weniger werden.
Zum Beispiel nur sehr kleine Frequenz Anhebungen mit dem Equalizer, kleine Nachbesserungen bei den Volume Verhältnissen der Spuren untereinander und so weiter.
Wenn du schon etliche Stunden gemischt hast und musst immer noch sehr große Veränderungen vornehmen, ist das meist ein sicheres Zeichen dass mit deinem Mix insgesamt irgendetwas nicht hinhaut. Dann solltest du noch mal ein paar schritte zurückgehen und schauen woran das liegt.
Du siehst also diese erste Phase deines Mixes ist enorm wichtig. Schau deshalb unbedingt dass du sie ernst nimmst und versuche deine Spuren zunächst so perfekt wie möglich auszubalancieren und im Stereofeld zu verteilen, bevor du auch nur ein Plugin in den Kanalzug lädst.
Wie fängst du deinen Mix an?
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