Solltest du mit Preset Schleudern wie EZMix abmischen?

Apr 04, 2019

 

Seit ein paar Jahren sieht man vermehrt sogenannte Multi-Effekt-Mixing Plugins auf dem Mark, die dir versprechen mit wenigen Klicks großartige und professionell klingenden Mixe zu bekommen. Ob das wirklich funktioniert und für wen solche Plugins tatsächlich geeignet sind beschreibe ich in diesem Artikel.

Die Idee hinter Multi-Effekt-Mixing Plugins

Firmen, die solche Mixing Plugins herstellen werben mit „One Click, great Sound“ oder ähnlichen Werbeslogans für ihr Produkt. 

Der Vorteil solcher Mixing Tools ist, dass du tatsächlich in recht kurzer Zeit ganz passable Ergebnisse erzielen kannst und das ohne fundamentales Wissen im Bereich Mixing oder Musikproduktion zu haben. In den meisten Fällen kannst du dir mit solchen Plugins voreingestellte Signalketten professioneller Mixing Engineers in deinen Kanalzug laden und diese über recht wenige Regler für deine Bedürfnisse fein einstellen. 

Firmen wie Waves bieten sogar sogenannte Signature Plugins an mit denen du, laut Werbung, innerhalb kürzester Zeit den Sound deines Lieblings Mixing Engineers für deine eigenen Produktionen nutzen kannst. 

 

Wie funktionieren Multi-Effekt-Mixing Plugins?

 

Eines vereint die gesamten Preset generierten Mix-Plugins: Ihre sehr einfache Handhabung. So hast du zum Beispiel im Interface von EZMix nur zwei Drehregler, über die du die voreingestellte Signalkette an deine Bedürfnisse anpassen kannst. 

Bei „Mix Centric“, einem Signature Plugin von Top Mixer Greg Wells, das du in deinen Master Fader lädst, regelst du die Einstellungen sogar nur über einen einzigen großen Regler, sieht man mal von den Einstellungsmöglichkeiten von Ein-und Ausgangspegel ab. 

Etwas komfortabler ist die Signature Serie von Chris Lord Alge. Hier hat man immerhin fünf Fader, über die man bestimmte Frequenzbereiche, Kompression und Effekte getrennt einstellen kann.

Wenn man gewohnt ist mit herkömmlichen Methoden zu mischen, also Effekte wie EQ, Kompression, Hall und Delay immer einzeln in den Kanalzug zu laden und individuell einzustellen, ist das Mischen mit Preset-Plugins schon ziemlich ungewöhnlich. Das Seltsamste ist , dass man nicht wirklich weiß was unter der Oberfläche passiert wenn man an diesem oder jenem Regler dreht. Man ist gezwungen sehr intuitiv zu mischen und sich komplett auf seine Ohren zu verlassen.

Beim Selbstversuch konnte ich mit EZMix zwar recht passable Ergebnisse erzielen, was aber ziemlich nervt ist, dass du gezwungen bist immer die Signalkette, die das jeweils ausgewählte Preset liefert, auch komplett zu verwenden. Hast du also für deine Lead Vocals ein Preset gefunden, das dir, bis auf das Delay gut gefällt, hast du eben Pech gehabt und du musst dir eine andere Auswahl treffen.

 

Für wen sind Multi-Effekt-Mixing Plugins geeignet?

 

Die große Frage ist jetzt, für wen ist diese Art von Mixing Plugins eigentlich geeignet? Ich denke, dass ambitionierte Songwriter oder Bands, die sich kein Tonstudio oder einen Mixing Service leisten können durchaus einen Nutzen von solchen Plugins haben können.

Auch Sängerinnen oder Sänger, die zuhause nur ein Gesangsdemo von sich zu einem Playback einsingen wollen, aber nicht wirklich Ahnung vom Mixing haben könnten mit etwas Glück ein geeignetes Preset finden, das ihrer Gesangsaufnahme einen etwas professionelleren Touch verleiht.

Alle anderen, die beim Abmischen großen Wert auf maximale Flexibilität, kreative Freiheit und einen individuellen Sound legen, laden wohl besser auch in Zukunft ihre Plugins einzeln in den Kanalzug.

 

Deine Meinung interessiert mich! Was hältst du von Multi-Effekt-Mixing Plugins, hast du schon mal welche benutzt oder mischst du lieber mit deinen eigenen Lieblings Plugins und Effekten?

 

Schreib’s mir unten in die Kommentare!

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