Ein "normaler Zuhörer", also jemand, der nichts mit Musikproduktion zu tun hat wird selten merken ob du dein Schlagzeug etwas zu leise gemischt oder den Bass etwas zu stark komprimiert hast.
Wenn die Gesangsstimme hingegen "irgendwie komisch" klingt wird er es aber sofort merken. Denn für die menschliche Stimme sind wir alle Profis.
Um zu vermeiden dass du beim Vocals abmischen grobe Schnitzer machst zeige ich dir deswegen die fünf größten Fehler auf:
Kein Editing
Wahrscheinlich DER größte Fehler beim Vocal Mixing überhaupt. Die meisten Gesangsaufnahmen enthalten Atmer, Tritschallgeräusche, Huster und manchmal auch sehr präsente "S" Laute oder das Brummen einer Klimaanlage.
Diese Störgeräusche musst du unbedingt leiser machen oder löschen. Und zwar auch dann wenn sie dir am Anfang noch gar nicht so störend erscheinen.
Insbesondere durch Kompression und Hall werden diese Geräusche später im Mix nämlich um einiges lauter werden.
Zu starke Anhebung in hohen Frequenzen
Ein sehr beliebter Tipp in gängigen YouTube Tutorials: Wenn du willst dass deine Stimme besser klingt, dann hebe sie ab 8kHz ordentlich an.
Es stimmt zwar dass du mit dieser Technik manchen Stimmen einen edlen Glanz verleihen kannst.
Allerdings bewirkt dieser Effekt, wenn er zu übertrieben eingesetzt wird, auch oft das Gegenteil: Nämlich dass deine Stimme nervig, spitz uniunangenehm aufdringlich klingt.
Zu kurze Attack Zeiten beim Kompressor
Der Kompressor ist eine Wissenschaft für sich. Besonders wichtig ist bei den Vocals allerdings dass du die Attack Zeit nicht zu kurz einstellst.
Gerade Anfänger neigen dazu beim Vocals abmischen der Stimme zu viel Hallanteil zu geben. Das klingt im ersten Moment richtig gut und hat einen professionellen Touch.
Zuviel Hall über den kompletten Song lässt die Stimme aber regelrecht im Hall "ersaufen". Du bekommst Probleme einzelne Wörter zu verstehen und der gesamte Mix klingt schwammig.
Deswegen beim Einsatz von Hall lieber etwas subtiler vorgehen. Dein Zuhörer wird's dir danken ;-)
Keine Effekt Automation
Auch spannende Effekte wie zum Beispiel Delay können deinen Gesang spannender machen.
Gerade im Refrain kann es Sinn machen die Lead Vocals mit einem etwas länger eingestellten Stereo Delay zu versehen.
Dadurch klingt es interessanter und bekommt noch etwas mehr Räumlichkeit.
Aber auch hier ist es keine gute Idee ein deutlich hörbares Delay den ganzen Song über laufen zu lassen.
Links und rechts wabernde Echos in jedem einzelnen Wort können ziemlich schnell nerven.
Automatisiere deswegen lieber dein Delay. Schalte es nur im Chorus zu oder fahre den Sendanteil im Vers deutlich nach unten. Dadurch sorgst du für die nötige Abwechslung und setzt den Effekt auch wirklich optimal ein.
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